info@castingsport.ch
KontaktSuche
BKFV

Neuer Präsident der Berner Fischerei: Markus Schneider zum Nachfolger von Markus Meyer gewählt

Die 132. Hauptversammlung des Bernisch Kantonalen Fischerei-Verbandes in Brügg konnte nach zwei Jahren wieder vor Ort stattfinden. Nach 15 Jahren an der Verbandsspitze trat Markus Meyer als Präsident zurück. Die Delegierten wählten Markus Schneider zu seinem Nachfolger. Der Ver-band konnte zudem neu den Fischereiverein Moossee in ihre Reihen aufnehmen.

96 stimmberechtigte Delegierte aus 9 Pachtvereinigungen und fast 40 Fischereivereinen versammel-ten sich am Samstag, 12. März 2022 in Brügg zur jährlichen Hauptversammlung des Bernisch Kanto-nalen Fischerei-Verbandes BKFV. Etliche Gäste und Ehrenmitglieder kamen der Einladung des BKFV ebenfalls nach, darunter auch der Berner Ständerat Hans Stöckli, der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr und der Solothurner Ständerat Roberto Zanetti (Präsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes).


Verbandspräsident Markus Meyer blickte in seiner Begrüssung auf ein ereignisreiches Verbandsjahr zurück, das von der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt war. Er freute sich, dass zwei Jahre nach der kurzfristigen abgesagten Hauptversammlung 2020 in Saanen und einer hybriden Veranstaltung im Jahr 2021 in Langnau die Delegierten nun wieder persönlich zusammen-kommen können. Er rief die Vereine auf, nun wieder Aktivitäten zu organisieren und die Vereine nach der Corona-Pause wiederzubeleben. Mit den Einnahmen aus dem auf 2020 eingeführten Hege-beitrag sind für die Vereine auch die entsprechenden Mittel vorhanden. Meyer blickte auch zurück auf seine 15-jährige Zeit im BKFV-Vorstand und davon 14 Jahr als Präsident. Im Gewässerschutz hat sich in dieser Zeit auf dem Papier viel getan und punktuell konnten auch gute Lösungen gefunden werden, zum Beispiel mit den KWO im Oberhasli. Dank dem bernischen Renaturierungsfonds werden im Kanton verschiedene Gewässer wieder hergestellt. Der Verlust der Artenvielfalt, die stetige Erwär-mung durch den Klimawandel und die anhaltend Verschmutzung der Gewässer durch Pflanzengifte und weitere Chemikalien machen den Fischen jedoch immer noch das Leben schwer. Hier haben die Fischerei-Verbände noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Als Höhepunkt seiner Tätigkeit bezeich-nete Meyer die Einführung des Hegebeitrags und die Professionalisierung des Verbandes.
Zum neuen Präsidenten wählten die Berner Fischer Markus Schneider. Schneider ist langjähriger Prä-sident der Pachtvereinigung Bern, Mitglied des BKFV-Vorstandes und Vizepräsident. Er wird den Ver-bandsschwerpunkt für die kommenden Jahre auf die Aufwertung der Berner Gewässer setzen und das Programm «Fischer schaffen Lebensraum» des Schweizerischen Fischerei-Verbandes im Kanton Bern vorantreiben.


Das Fischzentrum Schweiz am Moossee kommt voran
Seit über 100 Jahren betreibt der Vogelschutz eine Vogelwarte. Sie ist weit über den Naturschutz hin-aus ein Begriff und gibt dem Vogelschutz eine hohe Sichtbarkeit und viel politisches Gewicht. Ein sol-ches Zentrum fehlt der Fischerei bislang und konnte trotz mehrerer Anläufe bis heute nicht realisiert werden. Das soll sich nun ändern: Unweit des Bundeshauses steht am Moossee in der Gemeinde Moosseedorf eine alte Fischzucht zum Verkauf. In seinem Jahresbericht hält Präsident Meyer dazu fest: «Hier gelang es, 2021 verschiedene Schritte in die richtige Richtung zu tun. So haben wir mit Un-terstützung aller Schweizer Kantonalverbände eine entsprechende Stiftung gründen können. Das ist ein guter und richtiger Schritt. Und Ende 2021 konnte zwischen dieser Stiftung und dem Eigentümer des Moossee eine grundsätzliche Vereinbarung abgeschlossen werden. Ich freue mich sehr, wenn das am Moossee gelingen sollte.»


31‘000 Stunden Freiwilligenarbeit für Umwelt und Gesellschaft
Im Jahr 2021 leisteten die über 5000 Berner Fischerinnen und Fischer Freiwilligenarbeit im Umfang von rund 31‘000 Stunden. Davon entfielen 22% auf vereinsinterne Freiwilligenarbeit, 52% auf Auf-zucht von Besatzfischen, 9% auf Verbesserung am fischereilichen Lebensraum, 11% auf Aus- und Weiterbildung, 5% auf Öffentlichkeitarbeit, 1% auf Umweltschutzmassnahmen. Dies entspricht um-gerechnet einem Gegenwert von 15.5 Vollzeitstellen oder 0.95 Millionen Franken. Wegen der Corona-Einschränkungen liegt dieser Wert rund einen Drittel tiefe als in den Jahren vor Corona.


Jahresrechnung 2021 und Budget 2022
Bei einem Aufwand von 171'609 Franken schliesst die Jahresrechnung des BKVF mit einem kleinen Verlust von 678 Franken. Das Verbandsvermögen beträgt Ende 2021 76‘586 Franken. Für das Jahr 2022 ist ein ausgeglichenes Budget geplant bei einem Aufwand und Ertrag von rund 160‘000 Fran-ken. Im Kampffonds des BKFV standen per Ende 2021 157'387Franken zur Verfügung.


Wahlen und Ehrungen
Neu in die Geschäftsleitung gewählt wurde Christian Meier, der den neuen Verbandsschwerpunkt „Fischer schaffen Lebensraum“ koordinieren wird. Als neuen Vertreter der Pachtvereinigung Ober-aargau wählten die Delegierten René Schwab. Aus dem Vorstand ausgetreten sind Vizepräsident Toni Moser, Vizepräsidentin Marianne Schenk und Stephan Mäder, Vertreter der Pachtvereinigung Ober-aargau. Toni Moser und Markus Meyer wurde die Ehrenmitgliedschaft im Verband verliehen. Die De-legierten beschlossen zudem, den Fischerei-Verein Moossee, in die Reihen des BKFV aufzunehmen. Die anwesenden Vertreter wurden mit einem grossen Applaus willkommen geheissen.


Grussworte und Referate
Franz Kölliker, Gemeindepräsident von Brügg, richtete sich in einer Videobotschaft an die Delegierten des BKFV und stellte die Entwicklung seiner Gemeinde vor, die sich in kommenden Jahren stark ver-ändern wird. Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel, teilte seine persönlichen Erinnerungen ans Fischen in seiner Kindheit und wies auf die Wichtigkeit des zweisprachigen Kanton Bern hin. Die Zweispra-chigkeit wird in der Stadt Biel täglich gelebt und auch im BKFV gepflegt. Ständerat Hans Stöckli gratu-lierte den Fischerinnen und Fischer für ihr Engagement zugunsten der Biodiversität und rief dazu auf, nicht locker zu lassen im Kampf für natürliche Gewässer.

Fischereiinspektor Andreas Knutti zeigte gute Beispiele zugunsten der Fische im Kanton Bern. So konnten an der Kander Schwellen entfernt, am Brienzersee Seeufer renaturiert und an der Lütschine endlich die durchgängige Fischwanderung hergestellt werden. Er freute sich, dass der Verband das Programm „Fischer schaffen Lebensraum“ zum neuen Schwerpunkt ernennt und sieht auch dank der gesicherten Finanzierung aus dem Hegebeitrag hier ein grosses Potenzial für die Fische und die Ge-wässerbiodiversität im Kanton Bern.

Roberto Zanetti, Ständerat und Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes (SFV), überbrachte die Grüsse des Dachverbandes und erläuterte die Resultate des Runden Tisches Wasser-kraft, den der SFV mitunterzeichnet hat. In dieser Vereinbarung wird festgelegt, wo zusätzliche Was-serkraftnutzung möglich ist und dass das Schutzniveau in Gewässerschutz erhalten bleiben soll. Die künftige Energieversorgung der Schweiz mit zusätzlicher Wasserkraft wird den Druck auf die Gewäs-ser trotzdem noch massiv erhöhen. Hier müssen die Fischerinnen und Fischer aufmerksam bleiben. Er dankte Markus Meyer für sein langjähriges und grosses Engagement für die Fischerei und wünschte ihm alles Gute.
Moussia von Wattenwyl, Grossrätin und Vize-Präsidentin des BKFV, stellt auf kantonaler Ebene das gleiche fest wie Roberto Zanetti auf nationaler Ebene. Die Natur und die Gewässer sind unter Druck und politischer Mehrheiten dafür zu finden, ist sehr schwierig.

André Nietlisbach, Generalsekretär der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEU) blickte auf die aktuellen Herausforderungen der Berner Regierung in der Bewältigung verschiedener Krisen. Sei-tens der WEU hob er die neue Umweltstrategie hervor und dankte für die gute Zusammenarbeit zwi-schen der Direktion und dem BKFV. Diese sei wichtig zur Bewältigung des Klimawandels und zur För-derung der natürlichen Gewässer zum Kanton Bern. Er sprach Markus Meyer seitens des Kantons ei-nen grossen Dank aus.
Die Hauptversammlung 2023 des BKFV findet am 11. März in Bönigen statt.


Bilder (Bildautor: Adrian Aeschlimann)

Bild 1: Der neu gewählte Verbandspräsident Markus Schneider

Bild 2: Über 100 Delegierte und Gäste versammelten sich in Brügg zur 132. Hauptversammlung des Bernisch Kantonalen Fischerei-Verbandes.

Auskünfte: Adrian Aeschlimann, Geschäftsführer BKFV, 031 330 28 07, a.aeschlimann@skf-cscp.ch

 



facebooktwitterprint